Wenn ich das nicht gemacht/gesagt hätte, wäre es jetzt nicht so schlimm/wäre es besser gewesen.

Was hat es mit dieser Aussage auf sich? Was hat es damit auf sich, wenn Du so darüber denkst?

Sicher kennst Du Situationen, in denen Du Dich auf eine bestimmte Art und Weise verhalten hast und es im Nachhinein bereut hast.
Vielleicht hat es nicht den gewünschten Effekt gehabt. 

Vielleicht wolltest Du etwas ganz bestimmtes damit erreichen – womöglich dass Dein Gegenüber sich so verhält, wie Du es Dir gewünscht hättest. 

Oder Du hast aus einem Hochgefühl der inneren Stärke heraus agiert und die Phase Deiner Stabilität und Selbstsicherheit war ganz plötzlich wieder vorbei, weil sich danach Zweifel eingeschlichen haben oder jemand auf Deiner inneren Stärke herumgetrampelt hat?

All das möchte ich jetzt näher beleuchten. Also fangen wir an.

Zuerst frage ich Dich Folgendes:

Hättest Du wirklich anders reagieren können?

Oder hast Du einfach so gehandelt, weil Du es in dem Moment für richtig befunden hast? 

Es hat einen guten und wichtigen Grund gehabt, dass Du Dich auf eine bestimmte Art und Weise verhalten hast. 

Aber fangen wir beim Auslöser an.

Auf jede Aktion folgt eine Reaktion

Nehmen wir an, jemand hat etwas gesagt oder getan, was bei dir zu einer bestimmten Reaktion geführt hat. Du hast aus einem triftigen Grund so reagiert, wie Du eben reagiert hast. Und zwar aufgrund der Erfahrungen und Muster, die Du in Dir trägst. Das Verhalten dieser Person hat Dich veranlasst, so zu denken und zu fühlen, wie es Deinem Inneren entspricht. 

Wenn Du im Nachhinein das Gefühl hast, dass Du falsch gehandelt hast oder etwas falsches gesagt hast, dann kann es zum Beispiel sein, dass in Dir ein Glaubenssatz versteckt ist, der erstanden ist, als Du beispielsweise als Kind zu Deiner Wahrheit stehen wolltest und dabei aber unterdrückt worden bist. Wenn dieses Ereignis negative Gefühle, sei es nur Verwirrtsein, ausgelöst hat, dann blieb es wie ein kleiner Anker in Deinem Unterbewusstsein stecken. Wenn dies erneut vorgekommen ist in Deiner Kindheit und Deinem späteren Leben, hat sich daraus ein Glaubenssatz entwickelt und schließlich ein Glaubensmuster. Nun als erwachsene Person reagierst Du ebenfalls, als hättest Du etwas falsch gemacht, dabei hast Du lediglich zu Deinen Empfindungen gestanden.

Nun geht es aber noch weiter. 

Das Ziel sollte nicht sein, dass Du auf jede Aktion eine negative Reaktion hast oder dass Du beispielsweise das Gefühl hast, Du musst Dich erklären, rechtfertigen oder um Deinen Wert kämpfen. 

Das Ziel sollte sein, dass Du Dich immer wohl mit Dir fühlst. Zum einen sollte Dein Unterbewusstsein gereinigt werden und zum Anderen solltest Du so viel Selbstliebe, Selbstsicherheit, Selbstwert und Selbstbewusstsein entwickeln, dass Du es auch völlig okay findest, wenn Du eben mal nicht gefasst und neutral reagiert hast.
Es ist völlig in Ordnung – jeder hat Themen in seinem Unterbewusstsein, die einem solange die entsprechenden negativen Erfahrungen bringen, bis man sie geheilt hat.

Kommen wir zurück zum Ausgangsthema:

Was wäre, wenn Du dies nicht gesagt oder das nicht getan hättest? 

Meinst Du, Dir würden dann bestimmte daraus resultierende negative Gefühle oder Gedanken erspart bleiben? 

Nein, denn es musste so sein. Das ist ein Teil von Dir und Du musst damit Frieden schließen. Nur so, wirst Du in Zukunft klar und selbstsicher sein. Und Dich und andere so akzeptieren können, wie sie sind. 

Denn darum geht es. Es ist egal, was Du getan oder gesagt hast und was nicht. Das hätte weder etwas besser noch schlechter gemacht. Akzeptiere es einfach wie es war. Erstens musste es sein, denn es kam aus Deinem Inneren heraus. Und zweitens musst Du Dich sowieso mit Deiner Vergangenheit anfreunden, so hart es jetzt auch klingt. Wenn Du an das Negative denkst, bringt es Dir gar nichts außer dass Deine Angst vor noch mehr Negativem genau das auslöst: noch mehr Negatives. 

Der Anteil von Dir, der im Nachhinein ein negatives Gefühl gekriegt hat, möchte angesehen und angenommen werden. Es ist wie ein kleines Kind, das in den Arm genommen werden möchte, damit es keine Angst mehr haben muss. 

Es ist tatsächlich so. 

Nimm den Schmerz, die negativen Gedanken und Gefühle auch genauso an wie ein kleines Kind – dann lösen sie sich auf. Wenn Du es ernst genug meinst, lösen sie sich für immer auf. Und dann wird die nächste ähnliche Situation nicht mehr so verlaufen, dass Du im Nachhinein etwas bereust oder an Dir zweifelst. Sondern Du wirst entweder von vorne herein neutral reagieren oder Du wirst neutral oder mit Humor über Deine Reaktion denken und fühlen, wenn Sie im Nachhinein nicht optimal für Dich verlaufen ist. 

Wichtig ist, dass Du allen Schmerz in Dir heilst. 

Denn wenn Du aus einem Hochgefühl der inneren Stärke und Selbstsicherheit etwas gesagt oder getan hast, dann herzlichen Glückwunsch dazu!

Wenn Du im Nachhinein daran zweifelst oder es bereust, dann bedeutet das nur eines. Es ist wie eine Prüfung von Deinem Überbewusstsein, welches Dich immer leitet hin zur Erfüllung Deiner Wünsche. Wenn Du nun etwas getan oder gesagt hast, was beispielsweise Andere in ihre Schranken weißt oder Du zu Deinen Grenzen gestanden hast, dann aber innerlich eingebrochen bist, bedeutet das, dass Du auf einem sehr guten Weg bist und die Prüfung lautet: Finde und löse den Rest Unsicherheit in Dir! Finde und heile das, was Dich im Nachhinein an an vergangene negative Erlebnisse erinnert. Denn dann schlummert der Kern der Unsicherheit noch in Deinem Unterbewusstsein.

Deine Janine

Lies auch meinen Artikel „Eine glückliche Beziehung ist kein Zufall“:

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