Die Rauhnächte sind zwölf Tage und Nächte zwischen Heiligabend (24.12.) und den Heiligen Drei Königen (06.01.).
Da das Sonnenjahr aus Tagen besteht, die genau 24:00 h betragen und das Mondjahr aus Tagen die 23:56 betragen, ergeben sich im Laufe eines Jahres eine Differenz von genau den 12 Tagen.
Kalendarisch gehören die Rauhnächte zwar zum alten Jahr, energetisch wären sie eher dem neuen Jahr zuzuordnen, daher stellen Sie eben eine Schwelle zwischen beiden Jahren dar.
Die Schleier zur geistigen Welt werden gelüftet und dadurch können wir uns während dieser Tage dem Sog und der Verwirrung unserer ego-basierten Gesellschaft ein Stück weit entziehen und unser wahres Selbst besser erfühlen und gewahr werden.
Altem Wissen nach, steht jeder dieser 12 besonderen Tage für einen Monat des neuen Jahres.
Traditionell bereitet man das energetische Feld fürs neue Jahr in dieser Zeit vor.
Mancherorts sammeln Frauen an Mariahimmelfahrt (15.08) Heilkräuter, trocknen sie, um mit ihnen in den Rauhnächten ihre Heime zu räuchern.
Da es auch die dunkelste Zeit des Jahres ist, sind die Rauhnächte auch eine Phase des Rückzuges, Innenschau, der Nähe zur Seele, der (Er-) Kenntnis dessen, was wir wirklich brauchen.
Man kann während der Rauhnächte Tagebuch führen und sich Träume, Gedanken und Eingebungen notieren und diese dann im entsprechenden Monat auf sich wirken lassen. Die in den Rauhnächten gesäten energetischen Samen können sich dann bestmöglich entfalten.
Rudolf Steiner sieht in den 12 Heiligen Nächten die Offenbarung der heiligsten Geheimnisse des Kosmos: „Wieder ohne dass man es so recht gewusst hat in der bisherigen Wissenschaft, stehen sie da, diese zwölf heiligen Nächte, wie aus den verborgenen weisen Seelentiefen der Menschheit festgesetzt, wie wenn sie sagen wollten: empfindet alle Tiefe des Christenfestes; aber versenkt euch dann während der zwölf heiligen Nächte in die heiligsten Geheimnisse des Kosmos!“ (Rudolf Steiner, 21. Dezember 1911).